Österreich ist eines der wenigen europäischen Länder, in denen die Ausübung von Psychotherapie gesetzlich geregelt ist. Unsere Regelungen sind zum Vorbild für viele andere Staaten in Europa geworden.
Die psychotherapeutische Behandlung ist mittlerweile ein wichtiger Bestandteil der gesundheitlichen Versorgung. Eine psychotherapeutische Behandlung kann seelische Leidenszustände heilen oder lindern, in Lebenskrisen helfen und gestörte Verhaltensweisen oder Einstellungen ändern. Eine Psychotherapie ist aber auch förderlich für Menschen, die sich persönlich weiterentwickeln und ihr Selbstwertgefühl und ihre Lebensfreude steigern wollen.
Eine Psychotherapie kann dann hilfreich sein, wenn Sie seelische Leidenszustände und Probleme allein oder mit der Hilfe von Freunden nicht mehr bewältigen können. Wenn diese Probleme immer wieder auftreten, kann das ein Zeichen dafür sein, dass ein ungelöster Konflikt dahinter steht. Das Anliegen kann Sie allein betreffen, oft sind aber auch andere „Systeme“ davon betroffen und empfinden einen Leidensdruck. Daher gibt es in der systemischen (Familien)therapie das Angebot verschiedener Settings (Einzel-, Paar-, Ehe- und Familentherapie).
Psychotherapie. Systemische Familientherapie ist vom Bundesministerium für Gesundheit als wissenschaftliche Behandlungsmethode anerkannt.
Wann ist Psychotherapie sinnvoll?
Eine Psychotherapie kann – unabhängig von einer allenfalls notwendigen ärztlichen Behandlung – bei folgenden Problemen sinnvoll sein:
(Quelle: "Handbuch für Psychotherapie und psychosoziale Einrichtungen"):
• ständige Müdigkeit und Ausgebranntsein
• Ängste und Sorgen, die Ihre Lebensqualität einschränken
• Depressionen
• belastenden Lebenssituationen und Lebenskrisen wie z. B. bei schweren oder chronischen Erkrankungen, beim Verlust von Partnern, Kindern oder Eltern oder auch beim Verlust des Arbeitsplatzes
• belastende Situationen in der Partnerschaft wie Krankheit, Pflege oder Tod des/der PartnerIn
• Problemen und Krisen in der Partnerschaft, Ehe und in der Familie wie z. B. sexuelle Probleme; "nicht mehr miteinander reden können", Trennung und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern.
• psychosomatischen Erkrankungen, also Krankheiten, die mit ungelösten und belastenden psychischen Problemen zusammenhängen. Das können z. B. Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, entzündliche Darmerkrankungen, Migräne, Magersucht, Fettsucht, Ess- und Brechsucht, Asthma bronchiale, Bluthochdruck und Allergien sein
• funktionellen Störungen, das sind häufig wiederkehrende körperliche Beschwerden, die keine organische Ursache haben, wie z. B. Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, sexuelle Probleme, Atemnot, Herzbeschwerden und Verspannungen. Diese Symptome können aber auch durch eine körperliche Erkrankung hervorgerufen werden;
• Süchten wie z. B. Abhängigkeit von Alkohol, Medikamenten, Essen, usw.
• belastenden Zwangsgedanken und Zwangshandlungen wie z. B. immer wiederkehrenden Gedanken, dem Drang, Alltagshandlungen immer wieder zu tun (Zusperren, Hände waschen, ...)
Voraussetzung für eine Psychotherapie
Wichtige Voraussetzungen für eine Psychotherapie sind
• Ihr persönlicher Wunsch, etwas zu verändern, und Ihre grundsätzliche Bereitschaft, sich mit Ihren Gefühlen und Ihrem Erleben zu beschäftigen und sich dabei unterstützen zu lassen.
• Eine Altersbeschränkung gibt es nicht: Aus meiner Erfahrung in einem Geriatriezentrum der Stadt Wien weiß ich:
Psychotherapie kann in jedem Lebensalter hilfreich sein.
Ob eine Psychotherapie eine sinnvolle Behandlung bei einem Problem darstellt und ob auch andere Berufsgruppen – wie z. B. Ärzte oder klinische Psychologen – konsultiert werden sollen, wird insbesondere im Rahmen des Erstgesprächs mit der Psychotherapeutin bzw. dem Psychotherapeuten geklärt.
Was ist Systemische Therapie? (Quelle ÖAS)
Systemische Therapie versteht sich als eigenständiges psychotherapeutisches Verfahren, und ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Ansätzen und Modellen, die sich aus der Paar- und Familientherapien heraus entwickelt haben. Neben der zunächst analytisch orientierten Familientherapie und später der entwicklungsorientierten Richtung (Virginia Satir) traten die auf die Forschergruppe um Gregory Bateson zurückgehenden systemischen Schulen in den Vordergrund.
Mit dem Begriff "systemisch" weist die Familientherapie über den Bezugsrahmen Familie hinaus und stellt Zusammenhänge zur allgemeinen Systemtheorie her. Als Weiterentwicklung der Familientherapie stellt sie auch die einzeltherapeutische Arbeit in einen Interaktionellen Kontext. In die theoretische Diskussion sind in den letzten zwei Jahrzehnten Modelle aus der Biologie, Soziologie, Biokybernetik, Kommunikations- und Erkenntnistheorie eingeflossen. "Systemisches Denken" umfasst heterogene Denkansätze aus verschiedenen Disziplinen, deren Gemeinsamkeit der nichtreduktionistische Umgang mit Komplexität ist, wie Allgemeine Systemtheorie, Autopoiesetheorie, Kybernetik (2.Ordnung), Synergetik, Kommunikationstheorie, Konstruktivismus, sozialer Konstruktionismus, Theorie der Selbstreferentialität, der Selbstorganisation und dynamischer Systeme, Chaostheorie usw. Konzepte wie Zirkularität, Autonomie und Selbstorganisation von Systemen fordern zu einem Umdenken heraus.
So steht der Annahme linearer Kausalität mit ihrer Forschung nach Ursachen in der systemischen Betrachtungsweise das Konzept der Zirkularität gegenüber. Danach kann in komplexen Prozessen keine Unterscheidung zwischen "Ursache" und "Wirkung" getroffen werden. Die Frage nach dem "Wie" wird wichtiger als nach dem "Warum" von Verhaltensweisen. Veranschaulichung und Veränderung von Kommunikationsstrukturen sind ein wesentliches Ziel systemorientierter.
Was wünschen Sie sich?
Die Erfahrung zeigt – viele Menschen wünschen sich für sich:
• endlich jemanden der ihnen zuhört.
• Jemanden, dem Sie alles erzählen können, das sich so im Laufe des Lebens angesammelt hat und das sie noch keinem anvertrauen konnten.
• Jemanden, dem sie alles sagen können, wie unangenehm und peinlich es auch ist.
• Jemanden, der zuhört ohne zu werten, ohne Besserwisserei
• Jemanden, der sie unterstützt längst vergessenes wieder zu erinnern und damit in der Gegenwart um zu gehen
• Jemanden, hilft neue Sichtweisen und Lösungsmöglichkeiten für persönliche Anliegen zu finden
• Jemanden, der ihnen dort hilft, wo andere sie „nicht belasten“ wollen
Sodass sie einen leichteren Umgang mit sich und Ihren Anliegen finden, ganz in Ihrem Tempo und nach Ihren Bedürfnissen.
Gerade in Stresssituationen, bei Mobbing aber auch wenn „die Batterien aller sind“ steht man alleine da. Auch dann hat sich in vielen Fällen „Einzeltherapie“ bewährt.
Kosten:
Einzeltherapie:
Eine Einheit (50 Min) € 90.-
Doppeleinheit (100 Min) € 180.-
Wann kann Paartherapie nützlich sein?
In allen Partnerschaftskonflikten, die durch
• Unerfüllte Bedürfnisse und Erwartungen an den/ die PartnerIn
• Ungelöste Abgrenzung der Beziehung gegenüber Eltern, Freunden und andere Dritte
• Den Verlust von Familienangehörige
entstehen, kann Paartherapie behilflich sein den Konflikt zu lösen.
Wann kann Paartherapie noch behilflich sein?
Bei allen Anliegen, die
• aus notwendigen Neuorientierungen der Paarbeziehung
• aus sexuellen Problemen
• aus oftmaligen exzessiven Streitsituationen
entstehen.
Bei der Paartherapie arbeiten für gewöhnlich zwei TherapeutInnen mit dem Paar (=TherapeutInnenpaar). Das hat den Vorteil, dass oft rascher das Anliegen an Klarheit gewinnt. Es kann jeder Teil der Partnerschaft ausführlicher und genauer betrachtet werden. Die Arbeit mit TherapeutInnenpaar ermöglicht Ihnen sich gleich behandelt und gut wahrgenommen zu fühlen.
Eine Sitzung der Paartherapie dauert 100 Minuten und kostet € 220.- bzw. frei nach Vereinbarung (inkl. Co - TherapeutIn)
Auf Wunsch besteht auch die Möglichkeit einer Paartherapie mit nur einem Therapeuten:
Dauer: 90 Minuten, Kosten € 180.-
Systemische Familientherapie
bietet die Möglichkeit, dass die ganze Familie gemeinsam ein Problem, ein Anliegen bearbeiten kann.
Meistens sind Verhaltensauffälligkeiten eines oder mehrer Kinder oder eine neue Form der Familie (Patchwork-, Stief-, Pflege- und Adoptivfamilien) der Grund für therapeutische Unterstützung. Hier ist es sehr hilfreich, wenn das ganze „System“ den Raum bekommt, etwas „zu sagen“ Im späteren Verlauf der Therapie müssen nicht immer alle „anwesend“ sein.
Auf Wunsch oder bei Bedarf können auch hier die Gespräche mit einem/einer Co-TherapeutIn geführt werden. (siehe auch Paartherapie)